Leben oder Tod, Himmel oder Hölle! Um nichts weniger als um alles geht in diesem großartigen Werk Giuseppe Verdis. Das ganze Leben steht auf dem Spiel. Angst, Flehen, das jüngste Gericht lassen die Abgründe des Seins und das Ringen um Seligkeit erfahren. So fasst Verdis kompositorischer Beginn, das „Libera me“, die Bitte um Erlösung, zu Rossini erstem Todestag im Jahr 1869, das Werk wie in einem Nukleus bereits zusammen. Warmherzige Kantilenen führen in die Welt von Licht und Dunkel und leiten in eine kompromisslose Klangsprache des berühmten Dies Irae mit vier Ferntrompeten. Die Bitte um Seelenruhe der Totenmesse öffnet zur eigenen Suche nach Seligkeit. Nach der kirchlicher Uraufführung 1874 und weiteren Aufführungen in der Mailänder Scala und Wiener Staatsoper begegnet der „Kritikerpabst“ Eduard Hanslick der Diskussion um die Italienitá und das Genre dieses kirchenmusikalischen Werkes: „Der Italiener hat doch ein gutes Recht zu fragen, ob er denn mit dem lieben Gott nicht Italienisch reden dürfe?“.
Namhafte Solisten bereichern die Solo-Besetzung des Konzertes am Sonntag, 23.6.2024: Den Tenor Ricardo Tamura führte es bereits an die Metropolitan Opera New York, die Sopranistin Anna Gabler brillierte als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und Bayreuther Festspiele. Die in Deutschland lebende Mezzo-Sopranistin Khatuna Mikaberidze ist in den italienischen Verdi-Rollen wie Amneris (Bremen, Hannover), Eboli (Oslo), Azucena (Dortmund) wie auch der Bass Nikolay Karnolsky seinem Staatstheater Nürnberg und der Semper Oper Dresden verbunden. Die großbesetzen Chöre, Universitätschor Koblenz und Gürzenich-Chor Köln, wie das Staatsorchester Rheinische Philharmonie musizieren unter Leitung von Christian Jeub.
UNIMUS 2024, „Viva L’Italia“, 23.6.-13.7.2024, 16. Universitätsmusiktage Koblenz
Giuseppe Verdi „Messa da Requiem“
für Solisten, gemischten Chor und großes Orchester
Anna Gabler, Sopran
Khatuna Mikaberidze, Mezzo-Sopran
Ricardo Tamura, Tenor
Nikolai Karnolsky, Bass
Universitätschor Koblenz
Gürzenich-Chor Köln von 1827
Staatsorchester Rheinische Philharmonie
Christian Jeub, Leitung