Malerei, Multimedia- Licht- und Schatten- Installation, Performance mit Konzert und Tanz
mit Arien aus dem „Stabat“ Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi (für Sopran, Alt, Orgel,) Percussion, Schatten-Tanz, Schatten-Walks von fiftyfifty-Verkäuferinnen, Voice, Re-Performance des 2. Satzes aus „4´33´´ “ von John Cage
Mitwirkende:
- Schatten-Walks und Rezitation: fiftyfifty-Verkäuferin Sandra Martini
- Tanz: N.N:
- Voice: Dominik Schiefner
- Gesang: Ulrika Eller-Rüter, Sopran/ Mohani Poulet, Alt
- Orgel: Jürgen Böhme
- Percussion: Friedemann Geisler
„Stumme Stimmen“ bringt Schatten ins Licht, das Verborgene, Verdrängte, das Un-Erhörte und Unerhörte, wenn aus Tabuzonen der Gesellschaft Frauen aus dem Dunkel treten und im Kostüm des Schattens zu Mitwirkenden der Performance werden in „Schatten-Walks“.
Im Vorfeld des Projektes hatte die Künstlerin außerdem drei Bewohnerinnen aus Notunterkünften im geschützten Rahmen getroffen und zusammen mit ihnen in einem partizipativen Prozess kleine szenische Momente für ein Schatten-Theater entwickelt. Das dort entstandene Bildmaterial bildet unter anderem die Grundlage für die Licht-und Schatten-Installation der Ausstellung, die in der Performance „bespielt“ wird.
Kontrapunktisch dazu werden in der Performance die Stimmen der Sängerinnen erklingen und von der „Marter“ der „Mater“ künden mit Arien aus der bekannten barocken Komposition „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi, die dieser wenige Wochen vor seinem eigenen frühen Tod mit 26 Jahren vollendete. Das Motiv der Mutter, die im Schmerz um den Tod ihres verstorbenen Kindes klagt und weint, ist religions- und kulturübergreifend, immer aktuell und zugleich „zeitlos“.
Weitere Elemente der Performance sind Percussion-Improvisationen als Signale aus der Jetztzeit, inszenierte Stille und Verstummen mit der Re-Performance eines Teils von John Cages „4:33“, Voice-Splitter mit einem Zitat des 17 jährigen Beethoven über den Tod seiner Mutter. Ein professioneller Tänzer verbindet durch seine Tanz-Soli und Lichtmalerei das gesamte Geschehen.
Das Thema Schatten durchzieht das Werk von Ulrika Eller-Rüter wie ein roter Faden. Sie sammelt Schatten auf ihren zahlreichen Reisen und Interventionen im öffentlichen Raum und untersucht daran das „Subkutane“ und Latente der menschlichen Existenz in unterschiedlichen Formaten und künstlerischen Strategien.
Lebensspuren, Erinnerungen und Schatten spielen in ihrer Malerei und Grafik, ihren Lichtobjekten, Installationen und Performances eine zentrale Rolle. In ihren Interventionen im öffentlichen Raum, ihren Performances und ihren interdisziplinären, partizipativen Kunstaktionen, die sie u.a. nach Polen, Palästina, Rumänien, Südafrika, Iran, Russland, Litauen und China führten, begibt sie sich an neuralgische Punkte des gesellschaftlichen Kontextes.
Ihre Schatten- Performances, die sie seit 2012 in immer anderen Variationen konzipiert, führte sie bereits in Chengdu/China (Blue Roof Museum, Second Sight; Festival UNESCO Weltkulturerbe Dujiangyan, 2017, SCU Museum 2018: „Lost Found“) , Teheran/Iran (Aria Gallery, Second Sight), Krakau/Polen (Gefängnis Montelupich, Aufführung in einer Gefängniszelle, Exit; Kulturraum Krakau), Rom (Pantheon, St Anselmo)/Italien und Kirchen in Köln, Bonn etc. (Leçon de Ténèbres nach der gleichnamigen Komposition von Francois Couperin nach den „Klageliedern des Jeremias“) etc. mit verschiedenen Musikern auf.